Dienstag, 16. Februar 2010

Dogs with Jobs



Hunde erfüllen zahlreiche Aufgaben in unserer Gesellschaft, sie helfen dem Menschen in vielen Belangen und haben als domestizierte Haustiere die längste Geschichte an seiner Seite. Bisher gingen Forscher von einer Domestikation vor 14.000 – 18.000 Jahren aus, möglicherweise ist diese Geschichte aber bereits fast zehnmal so lang.


Die Liste der Arbeiten, die Hunde für den Menschen übernehmen, ist lang. Hunde kommen überall dort zum Einsatz, wo die menschlichen Fähigkeiten nicht ausreichend sind oder der Einsatz für Menschen zu gefährlich ist. Mit ihrem überlegenen Geruchssinn spüren Hunde Fährten und damit vermisste Personen auf, sie finden Sprengstoff, Schmuggelware, Geld und Drogen ebenso wie Leichen und vermisste oder verschüttete Personen. Sie bewachen Hab und Gut, Haus und Hof und als Hütehunde Schafe und andere Tiere. Auch als persönliche Helfer kommen sie zum Einsatz, als Blindenhund und therapeutische Begleiter in Psychiatrie, Gefängnissen, Schulen und Kindergärten sowie Pflegeeinrichtungen. So gibt es in Deutschland geschätzt ca. 2000 – 3000 Blindenhunde – weit weniger, als zu erwarten wäre; nur 2 % der Blinden werden von einem „Blindenführhund“ begleitet. In dieser Funktion übernehmen die Hunde eine wichtige Aufgabe für „ihre“ Menschen – wie ein Navigationssystem leiten sie sie durch den Alltag, dabei beherrschen sie bis zu 400 Kommandos. Erst nach einer sehr aufwändigen Ausbildung können die Tiere so eingesetzt werden, ein ausgebildeter Blindenhund kann daher leicht mehrere zehntausend Euro wert sein.
Noch umfangreicher und intensiver ist die Ausbildung, die Diensthunde für Polizei, Militär und Rettungsdienste absolvieren müssen. Bis zu 4 Jahre kann es etwa dauern, bis ein Hund als Katastrophenretter eingesetzt werden kann – jährliche Prüfungen und Weiterbildungen sind dabei selbstverständlich. Besonders in Krisensituationen müssen sich gerade die Hundeführer der Polizei blind auf ihre Partner verlassen und ihnen vertrauen können, entsprechend hoch sind die Anforderungen. Offiziellen Angaben zufolge schaffen es nicht mehr als ein Prozent der Hunde nach der Eingangsprüfung, die im Alter von ein bis zwei Jahren abgelegt wird, in die Ausbildung übernommen zu werden. Auch sind – im Gegensatz zu reinen Suchhunden – nicht alle Rassen für den Job bei Polizei oder Rettungsdiensten geeignet. Vor allem Schäferhunde, Dobermann, Rottweiler und Schnauzer finden sich unter den tierischen Kollegen. Insgesamt versehen mehr als 6000 Hunde ihren Dienst bei Polizei und Zoll, wo sie als Schutzhunde, Sprengstoff-, Drogen- oder Leichenspürhunde arbeiten. Die Nasenschleimhaut der Hunde verfügt über deutlich mehr als 200 Millionen Riechzellen und ist der menschlichen Nase, die mit 5 Millionen Zellen auskommt, damit um ein Vielfaches überlegen. Zudem haben Hunde ein ausgesprochen feines Gehör, sodass sie sogar noch Schwingungen im Ultraschallbereich wahrnehmen können. Diese Fähigkeiten machen sie für sämtliche Suchaufgaben unentbehrlich, sowohl menschliche Fertigkeiten als auch die technische Entwicklung können hier nicht mithalten. Seit über hundert Jahren sind die Hundestaffeln wichtige Bestandteile der Arbeit von Polizei, Militär sowie Rettungsdiensten und tragen immer wieder maßgeblich auch zur Rettung von Menschenleben bei. Im Laufe dieser Zeit hat sich ein wichtiger Wandel in der Ausbildung der Tiere vollzogen: Stand einst noch die Anwendung von Zwängen und das Abrichten mittels Gewalt zur Erzeugung von Angst und Aggressionen im Vordergrund, setzen Ausbilder heute besonders auf die Verstärkung natürlicher Instinkte wie etwa des Spiel- und Jagdtriebes. Mittels nach Geld, Sprengstoff oder Drogen duftenden Spielzeugen lernen die Hunde, ihrer Aufgabe gerecht zu werden; so suchen sie auch im Einsatz noch nach ihrem „Spielzeug“, welches sie von ihrem Führer nach getaner Arbeit zur Belohnung auch erhalten. Polizei- und andere Diensthunde gehören zur Familie ihres Führers, in der sie ihre gesamte Dienstzeit und auch ihren Lebensabend verbringen. Doch nicht alle Hunde, derer Dienste der Mensch sich bedient, haben solches Glück – immer wieder werden Hunde auch missbraucht. Bekanntestes Beispiel ist der Einsatz in Hundekämpfen; aus Krisengebieten zurückkehrende Soldaten berichten von Hunden, die mit Sprengstoff bepackt als lebendige Bomben auf sie gehetzt wurden – eine für unseren Kulturkreis unbegreifliche Grausamkeit.
Seit jeher gilt uns der Hund als bester Freund des Menschen, französische Forscher gehen mittlerweile davon aus, dass er sogar noch früher domestiziert wurde als bisher angenommen. Nach Knochenfunden in französischen Höhlen nehmen bislang unbestätigte Theorien die Trennung des Hundes vom Wolf vor mehr als 135.000 Jahren an – damit hat er als Haustier eindeutig die längste Vergangenheit.
Als Haustier beliebt, als Arbeitstiere geschätzt, sind Hunde aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken.